Winfried Sobottka über Hannelore Kraft, Annika Joeres und anderes
September 10, 2010 Hinterlasse einen Kommentar
Belljangler: „Winfried, es tut Dir derzeit leid, dass Du Dich in der Vergangenheit positiv über diverse Leute geäußert hast?“
Winfried Sobottka: „Ja. Wenn ich höre, was Kraft über die SPD sagt, im Zusammenhang mit Sarrazin, dann will ich ihr spontan deutlich widersprechen: Die SPD wird seit Jahrzehnten durch Pfründenrittertum zusammen gehalten, durch nichts sonst… Und im Falle von Annika Joeres stelle ich fest, dass von ihr wohl spätestens dann, wenn sie unter Druck gesetzt wird, auch nicht mehr viel übrig bleibt. Ich hatte sie – und so steht das noch im Netz – quasi mit Sophie Scholl und Noor Inayat Khan auf eine Stufe gesetzt – das widerspricht jedenfalls den Tatsachen. “
Belljangler: „Du schätzt Sophie Scholl und Noor Inayat Khan ungeheuer hoch, für Dich sind sie etwas wirklich Heiliges. Als Du die Artikel schriebest, die Joeres neben Scholl und Khan zeigen, warest Du froh, überhaupt eine Frau der Gegenwart aus dem deutschsprachigen Raum als Vorbild vorzeigen zu können…“
Winfried Sobottka: „Joeres hatte viele unglaublich gute und mutige Sachen gemacht. Nicht nur über die Morde in der Polizeiwache Hagen, sondern zum Beispiel auch über die satanische Psychiatrie, Zustände in Frauen JVA und ähnliches.“
Belljangler: „Könnte es nicht sein, dass Joeres das selbe Problem hat wie Du – dass sie, wenn sie solche Sachen machte, sich anschließend sagen musste: „Wofür? Es ist nichts in Gang zu bekommen, und ich habe nur Probleme, wenn ich so schreibe..“?
Winfried Sobottka: „Das in jedem Falle. Sie bekommt es natürlich auch mit, dass dieses Volk nur aus Idioten und feigen Arschlöchern besteht, ich halte sie nach wie vor nicht für blöd.“
Belljangler: „Sie wäre demnach nicht unbedingt das beste Ziel für Deine Kritik an der gesellschaftlichen Feigheit?“
Winfried Sobottka: „Nein, sie hatte es wenigstens einmal versucht, Dinge anzustoßen.“
Belljangler: „Und was erwartest Du noch von Kraft?“
Winfried Sobottka: „Alles, nur nichts Weltbewegendes. Sie wird nichts tun, was die Mächtigen partout nicht wollen. Und auch sie entfaltet bereits das selbe dumme Politgeschwafel, wie man es von anderen kennt, und ihre PR wird immer US-amerikanischer.“
Belljangler: „Warum schmeißt Du nicht einfach ganz hin?“
Winfried Sobottka: „Ich weiß, dass es irrational ist, dass ich nicht einfach alles lösche. Die Erkenntnis ist wohl noch nicht richtig vom Geist zum Fleisch geworden. Aber ich bin immerhin auf dem Wege dahin.“
Belljangler: „Du hast neulich einige Artikel veröffentlicht, die dazu hätten führen können, dass Hackerunterstützung für Dich aufgegeben worden wäre, dass Googleseiten für Deinen Namen nun reine Rufmordplattformen des Staatsschutzes wären…“
Winfried Sobottka: „Irgendwie war es mit der Hoffnung verknüpft, dass genau das zum Resultat werden sollte. Es hätte es mir leicht gemacht, alles einfach zu löschen.“
Belljangler: „Du handelst seit Jahren gegen ein Naturgesetz der menschlichen Art…“
Winfried Sobottka: „Ja, man kann nicht für andere kämpfen, denen man in Wahrheit nichts wert ist und die einen nicht einmal kräftigen, wenn man für sie kämpft. Ich weiß, dass die Fortsetzung dieses Wahnsinns mein Untergang wäre, und einige Konsequenzen habe ich daraus immerhin schon gezogen. Auch die, dass ich auf Annika Joeres nicht böse sein kann.“
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