Belljangler: „Winfried, Du hast schon recht viel darüber geschrieben, dass das derzeitige System auch aus ökonomischen Gründen immer näher an einen Crash herankomme, u.a. LINK-01 , LINK-02 , LINK-03 , Du siehst nun weitere Anzeichen für eine weitere Annäherung des Systems an einen Kollaps. Aber vorab: Derzeit hört man, die Arbeitslosigkeit sei erfolgreich bekämpft, derzeit will die FDP eine „Aufschwungrendite“ an Besserverdienende verteilen, die Steuereinnahmen seien unerwartet hoch…“
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS: „Dass die Arbeitslosenzahlen nicht berücksichtigen, wieviele Leute von knappem Gnadenbrot leben – 1-Euro-Jobber, Minijobber, die zusätzlich noch Hartz-IV beziehen, ältere Semester, die zwar Hartz-IV beziehen, die vom Arbeitsamt aber als unvermittelbar eingestuft werden – das sollte allmählich jeder mitbekommen haben. Die Zahl der Arbeitslosen kann nahezu beliebig manipuliert werden, sie sagt nichts aus über das Elend: Wer vor 30 Jahren nicht arbeitslos war, konnte von seinem Verdienst üblicherweise leben. Heute kann davon in Millionen von Fällen nicht mehr die Rede sein.
Was die unerwartet hohen Steuereinnahmen angeht, habe ich noch nicht versucht, die Ursachen auszumachen, aber ein Zwischenschritt in Richtung ersprießlicher Wirtschaft für alle kann es jedenfalls nicht sein. Es müssen irgendwelche Dinge eingetreten sein, die die Beamten in den Finanzministerien nicht mitberechnet hatten. Wenn sie lausig sind, kann es sich sogar um Dinge handelnd, die klar waren. Gab es in 2009 z.B. sehr hohe Sonderabschreibungen auf Seiten der Großkonzerne, dahinter können schon Währungsschwankungen stecken, die es in der selben Form 2010 nicht gab, dann würde das allein schon sehr viel begründen können. In 2010 stieg der Euro bis zur Jahresmitte im Werte – alle zuvor auf Dollar, Pfund usw. – Basis abgeschlossenen Kaufverträge (Öl usw.) verbilligten sich damit deutlich, reduzierten die Kosten spürbar. Wechselkurse haben in einer Exportwirtschaft einen Einfluss, den die meisten stark unterschätzen.
Hier sind z.B. einmal Wechselkurse Euro : Dollar im Jahre 2009, Quelle:
http://www.wissenswertes.at/index.php?id=eur-usd-2009
Nun stelle man sich vor, ein deutsches Unternehmen hätte im April 2009 einen Auftrag auf Dollar-Basis erhalten. Nehmen wir einmal an, Größenordnung eine Million Euro.
Der Auftrag wäre so kalkuliert, dass nach Abzug der auftragsvariablen Kosten 450.000 Euro übrig geblieben wären, also ein Deckungsbeitrag von 450.000 Euro. Im April lag der Euro bei durchschnittlich etwa 1,32 $, der Gesamtauftragwert hätte damit bei 1.32 Mio. $ gelegen – dieser Betrag wäre vertraglich festgehalten.
Nehmen wir an, zur Bezahlung des Auftrages wäre es im August 2009 gekommen, als der $ Rechnungsbetrag zwar immer noch bei 1,32 Mio Euro lag, als man für einen Euro aber 1,44 $ bekam, andersherum: Als der Dollar 0,6944 Euro wert war. Demnach hätte das deutsche Unternehmen die erhaltenen 1,32 Mio. Dollar nur in 916.608 Euro umtauschen können – hätte also nicht wie geplant einen Deckungsbeitrag von 450.000 Euro erzielt, sondern nur noch von 366.608 Euro. Dabei sind die festen Kosten des Unternehmens noch gar nicht berücksichtig. Rechnet man sie anteilig auf den Auftrag um, dann kann ein Deckungsbeitrag von 450.000 bedeuten, dass das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt, einer von 366.608 Euro, dass es rote Zahlen schreibt, jedenfalls liegt hinsichtlich des Gewinnes ein gravierender Unterschied vor.
Weil das so heiß ist, sichern Exportunternehmen sich regelmäßig mit irgendwelchen Instrumenten gegen Währungsschwankungsrisiken ab, wofür es verschiedene Möglichkeiten gibt. Doch der Fall, dass sich aus einer Kurssteigerung der eigenen Währung Vorteile ergeben, kommt eben auch vor – und der schlägt sich dann in einer Erhöhung der Gewinne und damit der Steuerzahlungen nieder, sofern es um die Abwicklung abgeschlossener Aufträge geht: Alles, was bezogen werden muss, kann man dann billiger beziehen, somit die Kosten senken, während man, wenn die Vertragssumme in Euro lautet, hinsichtlich der Verkaufserlöse keinen Verlust hat.
Das gilt z.B. für nahezu alle Geschäfte, die deutsche Unternehmen in der EU machen; in all diesen und anderen Fällen machten deutsche Unternehmen aufgrund steigenden Euro-Kurses in 2010 zusätzlich Kasse, was die Steuerzahlungen erhöhte.
Ansonsten muss man feststellen, dass die deutsche Exportwirtschaft nicht zuletzt Investitionsgüter liefert – damit mag sie zwar kurzfristig Geschäfte machen, zugleich rüstet sie damit Wettbewerber wie China und Indien auf, die deutschen Konsumgüterherstellern das Leben immer schwerer machen – auf dem Weltmarkt, aber auch in Deutschland.
Wer aus den nun unerwartet höheren Steuereinnahmen den Beginn eines goldenen Aufschwunges bis an das Ende der Ewigkeit herleiten will, der sollte einen Arzt aufsuchen.“
Belljangler: „OK, was die Veröffentlichung von Zahlen und deren Interpretation angeht, wird das Volk wieder einmal verarscht. Ansonsten siehst Du aus der Politik selbst Signale dafür, dass es Richtung Untergang geht?“
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS: „Die unprofessionelle Mega-Lügenshow der Hannelore Kraft-Regierung, die sich einen Fauxpax nach dem anderen leistet, hier nur der letzte: LINK . Die Idee Angela Merkels, private Gläubiger an den Verlusten zu beteiligen, wenn marode Staaten zusammenbrechen, ist zwar richtig, aber für Merkel eine Revolution. Das völlig irrsinnige Herumeiern des Christian Wulff, der unbedingt die Politikverdrossenheit weglabern will, dabei ständig mit Sachen kommt, die ihn noch unbeliebter machen, die zum Teil die Frage aufwerfen, ob er nicht in nervenärztliche Behandlung gehöre… Jetzt holen sie noch den Papst, gehen mit Israel auf Superkuschelkurs, Hannelore Kraft wurde zur Politikerin des Jahres gekürt, von einem Medium, das im letzten Jahr den von Guttenberg gekürt hatte – das alles sind Hinweise darauf, dass die Lügen-Mafia mit ihrem Latein am Ende ist. Es ist alles so geschmacklos und unprofessionell, dass es nur auf abgrundtiefer Verzweiflung bauen kann.“
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS
Mit Wissen und Duldung von Innenminister Ralf Jäger, SPD Duisburg, Rechtsanwalt und Justizminister Thomas Kutschaty, SPD Essen, und Hannelore Kraft, SPD Mühlheim:
Ein Grauensmord, Grauensmörder in Freiheit, Unschuldiger absichtlich falsch verurteilt:
http://anarchistenboulevard.wordpress.com/2010/01/21/warnung-an-alle-schulerinnen-und-schuler-des-gsg-wetter-geschwister-scholl-gynmnasium-wetter-ruhr/

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