Winfried Sobottka: Letzte Wahrheit über Kirsten Heisig? /Gisela von der Aue, Polizei Berlin, Gerhard Wisnewski


Belljangler: „Winfried, die Behörden sollen nun alles auf den Tisch gelegt haben: Keine Fesselungsspuren, keine Abwehrverletzungen an der Leiche, Antidepressivum kurz vor dem Tod gegen Rezept aus einer Apotheke geholt, kurz vor ihrem Tod einer Rechtsanwältin mitgeteilt, wo sie begraben werden wolle – das sind ein paar Einzelheiten.“

Winfried Sobottka: „Wenn man von einem gut organisierten System ausgeht, kann praktisch alles, was auf irgendeinem Papier steht oder irgendjemand sagt, manipuliert sein, und im Falle von Kirsten Heisig, falls sie ermordet worden sein sollte, würde natürlich ein ganz erhebliches Interesse daran bestehen, alles zu mobilisieren, um einen ggf. erfolgten Mord zu verdecken. Man muss zumindest feststellen, dass die Behörden eine Menge dafür getan hatten, dass man von verdecktem Mord ausgehen musste.

Nimmt man an, dass die Angaben wahr sind, die man nun in den Medien nachlesen kann, dass ferner die Gerichtsmedizin äußerst sauber gearbeitet habe, was nicht selbstverständlich ist,  eine kleine Schmorstelle, die beim Einsatz eines lähmend wirkenden Elektroschockers auftreten kann, muss z.B. nicht zwingend gefunden werden, kann erst recht absichtlich übersehen werden, und wenn man jemanden z.B. mit Klarsichtfolie umwickelt, lassen sich auch keine Fesselungsspuren feststellen, weil die Folie weich ist und auf größter Fläche den Körper umhüllt.

Geht man aber davon aus, dass alles sorgfältig und zutreffend ermittelt wurde, dass nichts konstruiert wurde, dass alles wahr ist, dass sie die Tötungshandlung selbst vollzogen hat, dann ist der Selbstmord immer noch nicht sicher, wie ich gleich erklären werde,  obwohl man sich dann z.B. immer nich fragen muss,  wie eine im Sommer verwesende Leiche trotz Suche mit Hunden zunächst nicht gefunden wurde.

Verwunderlich im Falle von Selbstmord bleibt,  dass  alle, die Kirsten Heisig kannten, sie als lebensfroh geschildert hatten, sich einen Selbstmord nicht vorstellen konnten, dass sie von einer Mission beseelt war, wofür sie viel Beachtung und Zustimmung fand, dass ein Urlaub mit den Töchtern und die Veröffentlichung ihres Buches kurz bevorstanden, dass sie sich als eingefleischter Fußball-Fan während der WM umbrachte.

Das würde z.B., falls sie sich umgebracht haben sollte, dafür sprechen, dass sie durch ein plötzliches Ereignis in Richtung Selbstmordabsicht getrieben worden sein müsste. Das Rezept aus der Apotheke – kurz vor ihrem Selbstmord eingelöst, kein Hinweis darauf, dass sie bereits vorher Antidepressiva nahm.

Das Besorgen des Antidepressivums und die Erklärung gegenüber einer Anwältin, wo sie begraben werden wolle, scheinen nahezu zeitgleich erfolgt zu sein, kurz darauf soll sie sich umgebracht haben.

Ich bin kein Experte, aber soweit wie ich die Wirkung von Antidepressiva nach kurzem Nachlesen verstehe, kann ich es mir vorstellen, dass sie zwar bei jemandem wirken, der z.B. unter einem Mangel an Liebe und Anerkennung leidet, aber nicht bei jemandem, der sich aufgrund handfester, nüchterner und unveränderbarer Tatsachen sagt: „In dieser Welt will ich nicht mehr leben!“

Aber das Urteil steht nicht fest, es gibt eine Unmenge an Antidepressiva, und psychoaktive Drogen können alles mögliche bewirken. Möglicherweise setzte sie gezielt ein Mittel ein, um die akute Angst im Zuge der begehung des geplanten Selbstmordes zu reduzieren oder auszuschalten.  Unter LSD soll es vorkommen, dass Leute überzeugt sind, sie könnten durch Flattern mit den Armen fliegen – das soll  schon zu tödlichen Unfällen geführt haben,  Psychiatrierkritiker behaupten zum Teii, dass manchen Zwangs“patienten“ ohne deren Wissen aggressiv machende Drogen gegeben würden – so dass sie entsprechende Ausfallerscheinungen zeigen, die Ärzte dann sagen können: „Da sind sie, die Symptome einer gefährlichen Persönlichkeit!“ Es scheint nahezu alles möglich zu sein, was psychoaktive Drogen angeht, und ein Antidepressivum, das in normaler Dosis allgemeine Lebensängste reduziert, könnte in hoher Dosis womöglich auch elementare akute Ängste reduzieren oder sogar ausschalten.

Was also hat Kirsten Heisig in welcher Dosis geschluckt, wie kann es mit welchen Wahrscheinlichkeiten gewirkt haben? Diese Frage spielt sicherlich eine Rolle, wenn man nachvollziehen will, was in Kirsten Heisig vorgegangen war bzw. mit Wahrscheinlichkeit vorgegangen sein dürfte.“

Belljangler: „Geht man davon aus, dass sie sich umbringen wollte, obwohl ja einiges dagegegen spricht, welche Auslöser kämen dann infrage?“

Winfried Sobottka: „Da habe ich sehr konkrete Vorstellungen, aber das ist einen eigenen Artikel wert. Zum Einen habe ich selbst ein ungeheures Trauma erleben müssen, das im Falle von Kirsten Heisig nach meiner Überzeugung auch zum Zuge gekommen sein dürfte, zum anderen möchte ich vorab daran erinnern, dass Generalfeldmarschall Rommel sich deshalb selbst erschoss, weil man ihm gesagt hatte: „Tust Du das nicht, dann wirst Du hingerichtet, und Deine Familie landet in Sippenhaft. Tust Du es, bekommst Du ein Ehrenbegräbnis, und für Deine Familie wird gut gesorgt werden.“

Es gibt, auch von der Rechtsprechung so gewürdigt, also Fälle, in denen sich jemand zwar vorsätzlich umbringt, aber dennoch auf Mord befunden werden muss, man redet da von Mord in mittelbarer Täterschaft, weil er unter so hohem Druck zur Selbsttötung gezwungen wurde, dass er nur deshalb den Selbstmord beging.“

Man müsste wissen, was Kirsten Heisig in welchen Dosierungen geschluckt hatte, um mögliche Wirkungen eingrenzen zu können.“

Über belljangler
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, geb. 16.07.1958 in Waltrop, Kreis Recklinghausen, wohnhaft: Karl-Haarmann-Str. 75 in 44536 Lünen, Tel. 0231 986 27 20

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