Sherlock Holmes, Satansmord in Wetter-Wengern und das Wunder des Lichtschalters / Hannelore Kraft, Thomas Kutschaty, CVJM Volmarstein, evangelische Kirchengemeinde Wengern
Dezember 30, 2010 Hinterlasse einen Kommentar
Winfried Sobottka: „Good evening, Mr. Holmes. Sie finden es erstaunlich, dass man im ganzen Haus, in dem der Mord an Nadine Ostrowski stattfand, keine einzige Spur von Philipp Jaworowski finden konnte, außer angeblich an einem Lichtschalter, den die Polizei zur Untersuchung ausgebaut hatte?“
Sherlock Holmes: „In der Tat, das ist aus verschiedenen Gründen sehr erstaunlich. Noch erstaunlicher wird es, wenn man bedenkt, dass allein 20 Spezialisten der Polizei Hagen 2 Monate lang an dem Fall gearbeitet haben sollen:“
Winfried Sobottka: „Ja, es ist manchmal nicht so einfach, einen Lichtschalter im Flur zu finden… Und wenn es dann noch Polizisten aus Hagen sind, die danach suchen… Mr. Holmes, welche Spuren wären zu erwarten gewesen, wenn das im Gerichtsurteil angenommene Mordszenario sich so ereignet hätte?“
Sherlock Holmes: „Wenn Sie es mir gestatten, dann fange ich mit dem Lichtschalter an, bevor ich auf anderes eingehe. Am Lichtschalter waren nämlich gar keine Spuren zu erwarten, wenn man den Ausführungen im Urteil folgt: Nadine hatte die Angewohnheit, bei Dunkelheit alle Lichter im Hause brennen zu lassen, wenn sie allein zuhause war: BELEG
Als die Eltern der Nadine zurückkehrten, brannten die Lichter im Haus: BELEG
und auch im Gäste WC: BELEG
Nach dem Tatszenario des Urteils habe Nadine den Philipp im Flur empfangen, sicherlich dann auch bei Beleuchtung: BELEG
In der Küche hatte das Licht zweifellos aufgrund der Gewohnheiten der Nadine gebrannt, jedenfalls sollen Philipp und Nadine sich dort gemeinsam aufgehalten haben, sicherlich nicht im Dunkeln, im Gäste-WC hat Nadine das Licht, wenn man dem Tatszenario folgt, selbst eingeschaltet, denn sicherlich hätte sie sich nicht im Dunkeln an das Waschbecken und vor den Spiegel gestellt.
Zusammengefasst: Es brannten jedenfalls in dem Bereich, in dem Philipp sich aufgehalten haben soll, Flur, Küche, Gäste-WC, alle Lichter, als die Eltern der Nadine zutrückkehrten, und alle diese Lichter waren von Nadine eingeschaltet worden.
Es sieht demnach gar nicht danach aus, dass Philipp überhaupt einen Lichtschalter betätigt habe, er hätte, wenn er im Haus gewesen wäre, das brennende Licht höchstens ausschalten können, aber das hat ja offenbar niemand getan.“
Winfried Sobottka: „Es gibt noch ein Außenlicht am Haus, und das brannte nicht, als die Eltern der Nadine zurück kamen. Da wir nicht wissen, welchem Licht der Lichtschalter zugeordnet war, kann es doch sein, dass zunächst auch das Außenlicht gebrannt hatte, dass es aber jemand ausgeschaltet hatte, um beim Verlassen des Hauses nicht gesehen zu werden?“
Sherlock Holmes: „Die Gewohnheiten der Nadine, Lichter einzuschalten, wenn sie abends allein war, sind im Urteil beschrieben, und dabei war nur die Rede von Lichtern im Haus. Ich gehe davon aus, dass diese Beschreibung im Urteil vollständig war: Nadine wollte eine möglichst volle Besetzung des Hauses vortäuschen, und dazu hätte ein brennendes Außenlicht kaum gepasst. Das Außenlicht lassen Leute meist nur dann brennen, wenn sie vorübergehend außer Hauses sind und in der Dunkelheit nicht über die eigenen Treppenstufen stolpern wollen. Kaum jemand lässt ein Außenlicht die ganze Nacht brennen, wenn alle daheim sind und kein Besuch erwartet wird.
Jedenfalls ging das Gericht eindeutig davon aus, dass Philipp aufgrund des nach Außen scheinenden Innenlichtes von Nadine erkannt worden sei, als er vor der Tür gestanden haben soll: BELEG
Das heißt, dass auch das Gericht meinte, dass das Außenlicht auch beim behaupteten Erscheinen des Philipp nicht gebrannt habe. Auch in diesem Falle soll beim behaupteten Erscheinen des Philipp demnach der selbe Zustand wie bei der Rückkehr der Eltern der Nadine gegolten haben.“
Winfried Sobottka: „Sie finden es also ungewöhnlich, dass Spuren von Philipp auf einem Lichtschalter gewesen sein sollen?“
Sherlock Holmes: „Nicht nur ich, auch das Gericht hätte das ungewöhnlich finden müssen, denn es ging ja eindeutig selbst davon aus, dass bei Ankunft der Eltern Nadines genau die Lichter brannten, die Nadine selbst eingeschaltet hatte. Warum hätte ein Mörder also einen Lichtschalter im Flur betätigen sollen? Um brennendes Licht einmal aus-, dann wieder einzuschalten?“
Winfried Sobottka: „Einen Sinn kann man darin tatsächlich nicht erkennen. Wo hätten Sie nach Spuren gesucht?“
Sherlock Holmes: „Überall, wo es möglich gewesen wäre, welche zu finden. Schließlich wusste man angeblich ja nichts über den Täter, schließlich ging es um Mord, schließlich hatte man alle Mittel moderner Kriminaltechnik und einen großen Stab von Hagener und LKA-Polizei zur Verfügung.
Jedenfalls hätte ich an dem Schrank gesucht, der die Kochtöpfe enthielt und offenstand BELEG. Denn den hatte zweifellos jemand geöffnet, und wenn er es nicht geschickt getan hatte, dann mussten an der Stelle Spuren zu finden sein. Es ist äußerst merkwürdig, dass an einem Lichtschalter, den zu betätigen der Mörder gar keinen Anlass haben konnte, Spuren von Philipp sein sollten, aber an einem Schrank, der jedenfalls vom Mörder geöffnet worden war, keine Spuren zu finden gewesen sein sollen.
Zudem soll Philipp sich rund 40 Minuten im Haus aufgehalten und sich dabei zum Teil sehr heftig bewegt haben. Dabei werden praktisch immer DNA-Spuren verstreut BELEG, aber auch andere Spuren. Der Mord fand im August statt, und es war trockenes Wetter am Tag des Mordes. Das heißt, dass praktisch jeder Pollen mit sich herum trug – die sich sehr leicht streuen und oft wichtige Anhaltspunkte darüber geben, wo der Täter sich zuvor aufgehalten hatte. Hat jemand einen Hund, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass er DNA von seinem Hund an der Kleidung haften hat, auch die kann er verlieren. Und natürlich können selbst kleinste Faserabriebe von der Kleidung wichtige Beweisstücke sein, wenn man erst einmal Zugriff auf einen Verdächtigen hat. Verlorene Hautschuppen, verlorenes Haar, Schweiß, der vom Täter an die Kleidung des Opfers abgegeben wird usw. kommen als wichtige Spuren infrage.
Es gibt also eine Menge möglicher Mikrospuren, und am Anfang weiß man nie, was alles wichtig sein kann. Geht es um Mord, weiß man noch nichts über den Täter, verfügt aber über alle Möglichkeiten der Kriminaltechnik, dann jagt man jeder Mikrospur nach, die man bekommen kann, weil sie womöglich wichtig sein könnte.
So geht man vor, wenn man die Aufgabe ernst nimmt, überall dort, wo der Täter auch nur gewesen sein könnte. Im Gäste-WC wäre man sicherlich fündig geworden, wenn Philipp die Nadine dort gedrosselt und fast 20 Mal gestochen hätte: Ein gefliester Raum, in dessen Enge man sich zu zweit kaum bewegen können wird – seine Größe wird mit ca. 1 qm angegeben, ein WC und ein Waschbecken inklusive. Zudem wäre auch ein Drosseln der Nadine kaum möglich gewesen, ohne dass es zu körperlichen Berührungen gekommen wäre, wobei auf beiden Seiten heftige Bewegungen im Spiel gewesen sein müssten. Nicht nur im Gäste-WC, auch an der Leiche und am Schlafanzug von Nadine hätte man Mikrospuren von Philipp finden müssen, wenn er in normaler Alltagskleidung und ohne Handschuhe hantiert haben soll, wie man es ja annimmt.“
Winfried Sobottka: „Oberstaatsanwalt Wolfgang Rahmer behauptete, Philipp habe die Spuren systematisch durch Vergießen von Wasser beseitigt: BELEG . Kann das eine Erklärung dafür sein, dass man abgesehen vom Lichtschalter keine Spuren von Philipp fand?“
Sherlock Holmes: „Da das Vergießen von Wasser nur in Küche und Flur stattgefunden hatte, BELEG , kann es jedenfalls keine Spuren im Gäste-WC und an der Leiche und ihrer Kleidung beseitigt haben. Zudem werden Mikrospuren sehr weit gestreut, wenn heftige Bewegungen im Spiel sind, und es ist nicht die Rede davon, dass Küche und Flur gänzlich im Wasser gestanden hätten. Außerdem ist Wasser zur Beseitigung von Mikrospuren nicht geeignet BELEG . Die Aussage von Rahmer ist also Unsinn.“
Winfried Sobottka: „Ihr Gesamturteil?“
Sherlock Holmes: „Manipulation des Lichtschalters. Es ist völlig unverständlich, dass man abgesehen vom Lichtschalter nirgendwo Spuren von Philipp finden konnte, wenn Philipp im Hause gewesen sein sollte und dort wie angenommen gemordet hätte. Er kann demnach nicht im Haus gewesen sein, und damit kann er weder den Lichtschalter berührt noch dort gemordet haben. Die Teilnehmerin unter „Danu“ im IOFF-Forum hatte in diesem Falle recht, wenn man nicht die Besucherinnen für die Mörder halten will:
„Irgendwo müssten doch Spuren sein, die nicht zu den Hausbewohnern und Besuchern gehören? Wer nicht im Kriminalisten-Ganzkörperanzug herumläuft, hinterlässt immer irgendwelche DNA-Spuren.“Spuren.“
So klug gab sich die Polizei eindeutig nicht, sie suchte lieber im angrenzenden Wald nach Zigarettenschachteln, angeblich in der Hoffnung, darauf Spuren vom Täter zu finden: BELEG
Das ist praktizierter Unfug, und demnach ging es um etwas anderes als darum, die Spuren eines Mordes gründlich aufzunehmen und sachdienlich auszuwerten.“
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Sherlock Holmes, Satansmord in Wetter-Wengern und das doppelt vorhandene Drosselkabel:
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS
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