Hans-Werner Sinn, IFO: „Wir wollen den totalen Wirtschaftskrieg!“ / Simon McDonald, Dan Mulhall,Polizei Berlin,spiegelfechter, SOS Österreich, womblog, altermedia, xtranews, CDU Fröndenberg, SPD Unterhaching
März 29, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Anarchisten Boulevard: „Hans-Werner Sinn, Sie haben Überlegungen einiger EU-Staaten, dass Länder mit besonders hohen Arbeitsproduktivitäten ebenso wie Länder mit Exportüberschüssen Ausgleichszahlungen an die EU leisten sollten, rundum abgelehnt, und dabei von „Planwirtschaft“ geredet:
Halten Sie das für vereinbar mit einem europäischen Geist, der sich auf Zusammengehörigkeit und Freundschaft beruft?“
Hans-Werner Sinn: „Was können hart arbeitende deutsche Unternehmer dafür, wenn Arbeiter in England und Portugal sich faul an den Maschinen herum lümmeln, während der deutsche Soldat, ähem, Arbeiter mit heldenhaftem Einsatz an der Produktionsfront kämpft? Was können deutsche Unternehmer dafür, dass sie dafür geschaffen sind, andere zu übertreffen? Der deutsche Unternehmer genügt nur seiner gottgewollten Pflicht, indem er bessere Produkte anbietet als andere und die Preise ausländischer Konkurrenten unterbietet. Wenn die EU seine Leistung bestrafen will, dann ist das Kommunismus!“
Anarchisten Boulevard: „Hans-Werner Sinn, die Leistungskraft der deutschen Wirtschaft geht erstens auf gnadenlose Ausbeutung der abhängig Beschäftigten zurück, andererseits vor allem darauf, dass es ab 1976 gewaltige Umverteilungsorgien zugunsten des deutschen Großkapitals gab, so dass deutsche Großunternehmen mit modernster Fertigungstechnik arbeiten können.
Die deutsche Wirtschaft zielt, unterstützt von der deutschen Politik, seit Jahrzehnten darauf, die Wirtschaft in anderen Ländern zu überflügeln, sie ins Aus zu drängen. Das tut sie mit allen Mitteln sehr erfolgreich, so dass es für die anderen Volkswirtschaften zu einem immer größeren Problem wird.“
Hans-Werner Sinn: „Survival of the fittest, so funktioniert Marktwirtschaft eben. Warum hat Griechenland sich damals nicht dem Comecon angeschlossen? Weil es freie Marktwirtschaft will! Und all die anderen Länder, die deutsches Unternehmertum für seinen Erfolg bestrafen wollen? Warum haben sie sich damals nicht dem Comecon angeschlossen? Weil sie freie Marktwirtschaft wollen. Die deutsche Wirtschaft ist die Schutzstaffel der freien Marktwirtschaft, und wir werden jede kommunistische Regung im Keim ersticken.“
Anarchisten Boulevard: „Na ja, so ganz Unrecht haben Sie ja nicht. Die EU-Länder wollen ja alle die freie Marktwirtschaft, jedenfalls nach innen, und nach außen solange, wie ihre eigene Wirtschaft profitiert….“
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Das Interview hat zwar nicht stattgefunden, aber tatsächlich zielt freie Marktwirtschaft auf Vernichtungskrieg im innern wie nach außen: Im innern wird das eigene Volk in immer schlimmere Armut gedrängt, werden die eigenen Arbeitskräfte immer schlimmer ausgebeutet, nach außen treibt man andere Länder durch eigene Exportüberschüsse immer tiefer in die Schulden, immer mehr ausländische Unternehmen in den Ruin – und wird so immer mächtiger und reicher, wenn es nach Plan läuft.
Einige europäische Staaten beginnen allmählich zu begreifen, dass sie selbst in der Konkurrenz mit Deutschland den Kürzeren ziehen, suchen, siehe die Screenshots oben, nun nach Mitteln, die von ihnen ansonsten gewollte freie Marktwirtschaft dort auszubremsen, wo sie der deutschen Wirtschaft nicht gewachsen sind. Das erinnert schon irgendwie an den Schläger, der, wenn er merkt, dass er den Kürzeren zieht, anfängt zu betteln: „Haue mich bitte nicht!“ Jedenfalls ist es inkonsequent: Entweder man bekennt sich rundum zur Marktwirtschaft, oder man erkennt das von ihr ausgehende Unrecht in allen Fällen an.
Liebe Grüße
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?
TOP-WICHTIG:
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/mai/artikel-4/artikel.html
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/juni/artikel-8/artikel.html
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