WS an U.A: Revolution in Deutschland verschoben! / z.K. Annika Joeres, Gaby Ochsenbein, Jörg Kachelmann, Schwarzer Block Berlin,Michael Sommer, Frank Bsirske, DGB, Verdi
März 30, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Winfried Sobottka an UNITED ANARCHISTS
Liebe Leute!
Es ist derzeit viel Bewegung im Spiel, und es wird zunehmend mehr Bewegung ins Spiel kommen, eigentlich egal, worum es geht: Japan, EU, deutsche Innenpolitik. Das deutsche Großkapital und die ihm hörigen Staaten BRD und AUT werden zunächst Luft gewinnen, weil Japans wirtschaftliches Leid ihre wirtschaftliche Freud‘ sein wird, weil sie im Ausland Kasse machen werden.
Das ändert aber nichts an den EU-internen Problemen, sieht man davon ab, dass es den Euro ein wenig verteuern wird. Auch an der deutschen Innenpolitik wird es nichts ändern – zunehmende Exporterfolge werden die Steuereinnahmen steigen lassen, und schon wird es eine Steuersenkungsdebatte geben, und dann werden die Steuern wieder einmal gesenkt – die Einkommens- und Kapitalsteuern, um anschließend wieder ein Sparprogramm zu Lasten des gemeinen Volkes zu starten, um den Staat zu entschulden. Sie werden es bis auf die äußerste Spitze treiben, daran gibt es keinen Zweifel.
Dass der durch Übernahme-Drahtseilaktionen hochverschuldete Porsche-Konzern von seinen Aktionären nun 4,9 Mrd. Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung einsammeln will, wird offiziell damit erklärt, dass er von seinen Schulden herunter wolle und eine Verschmelzung mit VW nach wie vor beabsichtige. Nun hören sich 6,5 Mrd. Schulden, die der Porsche Konzern hat, natürlich nach sehr viel an, aber immerhin hat die Porsche Holding rund 32% Kapitalanteil an der VW-AG (und knapp über 50% der Stimmrechte, weil zumeist Stammaktien) und rund 50% Kapitalanteil an der Porsche- Produktion (Rest liegt bei VW). Man kann es wenden und drehen, wie man will: Die Porsche Holding ist nicht am Ende, aber nicht in der Lage, irgendwelche größeren Investitionen zu tätigen. Dass nun gerade zu dem Zeitpunkt, da größere Ausfälle japanischer Auto-Produktionskapazitäten gegeben sind und wohl für längere Zeit bestehen werden, Porsche mit einem Giga-Programm Stammkapital von seinen Aktionären hereinholen will – wer glaubt da schon an Zufälle… Die deutsche Wirtschaft rüstet auf, man darf gespannt sein, wer demnächst so alles mit Kapitalerhöhungen um die Ecke kommen wird, zudem werden die Banken wieder Realgeschäft machen können, so dass der nächste Bankencrash vielleicht ein wenig später eintreten wird.
Japan soll sich um 4 cm verschoben haben, das Weltwirtschaftsgefüge wird sich wesentlich stärker verschieben, und die deutsche Wirtschaft wird dabei kräftig zulegen. Das sind Dinge, die ich vor dem 12. März nicht auf der Rechnung hatte, Dinge, die den innenpolitischen Gau in Deutschland verzögern werden. In Ostasien sieht es dagegen ganz anders aus, dort wird man die Folgen wirtschaftlich sehr schmerzhaft zu spüren bekommen, nicht nur in Japan, sondern auch in China usw., weil diese Länder mit Japan offenbar doch stark verbandelt sind, zudem nicht weit entfernt vom Strahlenherd in Fukushima gelegen sind und jede Menge KKW an der Pazifikküste haben… im Ring of Fire…
Es ist also von einer massiven Änderung der wirtschaftspolitischen Weltlage auszugehen, im Sinne einer neuen, zusätzlichen Schräglage, nicht Nord-Süd, sondern West-Ost.
Die EU-Länder werden nur zum Teil wirtschaftlich von der Japan-Katastrophe profitieren, neben den Auto- und Maschinenbauern kommen noch einige andere Branchen infrage, Kunststoffe, Pharma, Zement usw., aber Länder wie Griechenland und Portugal dürfte das kaum viel einbringen. Möglicherweise wird es dazu kommen, dass japanische Unternehmen ihre Auslandsbasen stärken werden, in Europa könnte GB womöglich die erste Wahl dafür sein, und vermutlich hat die britische Regierung auch an Japan gedacht, als sie zuletzt noch einen Prozentpunkt zusätzlicher Senkung der Unternehmenssteuern beschloss:
Wie die Geier das Aas, so riechen die Großkapitalisten und ihre politischen Handlanger neu aufkommende Profitchancen. Wie segensreich wäre es doch für Japan, wenn das internationale Großkapital so sehr an seiner Rettung interessiert wäre, wie es daran interessiert ist, Japans Katastrophe auszuweiden!
Das Kartenspiel wird also neu gemischt, und damit sind irgendwie erst einmal alle anderen Probleme aus der Sichtweite gerückt, aber sie werden verschärft wieder zu Tage treten, es ist nur eine Frage der Zeit. Und die ab Mai beginnende Freizügigkeit für EU-Arbeitskräfte innerhalb der EU, der Run polnischer Arbeitskräfte ist längst auch in Deutschland vorbereitet, wird zumindest die miserablen Gewerkschaften wieder Mitglieder kosten, weil es dann auch dem Blödesten klar werden wird, dass die Gewerkschaften nur in einem Sinne funktionieren: Im Sinne der Versorgung ihrer Funktionäre. Ich warte auf den Tag, an dem Michael Sommer, Frank Bsirske und wie sie alle heißen sich öffentlich zu Tode schämen werden.
Liebe Grüße
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?
TOP-WICHTIG:
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/mai/artikel-4/artikel.html
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/juni/artikel-8/artikel.html
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