Sherlock Holmes im Gespräch mit Winfried Sobottka / MANFRED OSTROWSKI, ROTES KREUZ WETTER RUHR, DRK WETTER RUHR,GSG WETTER RUHR, GESCHWISTER-SCHOLL-GYMNASIUM WETTER RUHR
September 8, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Winfried Sobottka: „Good Evening, Mr. Holmes. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Sie haben mich wieder einmal weitergebracht.“
Sherlock Holmes: „Good Evening, Mr. Sobottka. Da Ihre Leserinnen und Leser es nicht alle verstehen mögen, wie das Auflebenlassen einer fiktiven Figur Sie weitergebracht haben kann, sollten Sie es vielleicht erklären…“
Winfried Sobottka: „Bei der Erstellung der Dokumentation über den Mordfall Nadine Ostrowski habe ich natürlich grundsätzliche Vorstellungen, weil ich mich mit dem Fall schon oft befasst habe, dabei schon das, was ich für das Grundlegende hielt, heraus gearbeitet habe. Doch bei der Arbeit denke ich oft an Sie, daran, wie oft es mir entgangen war, aus in Ihren Geschichten geschilderten Einzelheiten Schlüsse zu ziehen, die Sie später daraus zogen. Das bewog und bewiegt mich dazu, bei der jetzigen Arbeit auf alles, was mir begegnet, besonders zu achten, mich zu fragen: „Was kann kann diese scheinbare Nebensächlichkeit bedeuten? Womit könnte sie in einem Beziehungszusammenhang stehen? Was kann aus ihr gefolgert werden?“
Sherlock Holmes: „Sie schmeicheln meinem Autor etwas zu sehr. Viele Einzelheiten, auf die er mich zur Klärung von Fällen Bezug nehmen ließ, waren zuvor gar nicht erwähnt worden… Aber zweifellos ist Ihre Vorgehensweise vernünftig. Was haben Sie herausgefunden?“
Winfried Sobottka: „Mehrere Sachen. Ich weiß nun, welche Person damals mehrere Emails an mich sandte, von denen die erste so aussah (einmal Anklicken zum Aufruf des Bildes, dann noch einmal zur Vergrößerung):
Ich weiß es nun absolut sicher. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass in Wetter-Ruhr damals Polizeierkenntnisse kursierten, denen nach der Vater der Jana Kipsieker Nadine noch lebend „im Schlafanzug“ gesehen haben wollte, als er seine Tochter abgeholt habe, während im Gerichtsurteil anderes behauptet wird. Im Gerichtsurteil heißt es nämlich, Nadine solle sich das „Nachthemd“ erst angezogen haben, als die Besucherinnen schon fort gewesen seien.
Zudem habe ich erstmals hinsichtlich der Reifenspuren darüber nachgedacht, dass beginnend mit dem Fortfahren der Eltern Nadines am Samstag und ihrer Rückkehr am Sonntag gegen 1.30 Uhr immerhin siebenmal ein Auto vom Hause der Ostrowski fort- oder zu ihm hinbewegt worden sein muss: Zweimal von den Ostrowski, fünfmal von Angehörigen der 5 Mädchen. Zudem liegt es nahe anzunehmen, dass die Mädchen auch gebracht worden waren, weil der Ort abgelegen ist. Damit wären es dann 12 Autobewegungen. Nicht die beste Grundlage dafür, auf dem Terrain eine bestimmte Reifenspur aufzunehmen.“
Sherlock Holmes: „Erinnern Sie sich an den Fall XXXXXXXXXXXXX? Ich musste einen kleinen Ermittlungstrick anwenden…“
Winfried Sobottka: „Ja, ich erinnere mich daran. Meinen Sie, er könne auch in diesem Falle klappen?“
Sherlock Holmes: „Wenn es gut gemacht wird, dann sollte es funktionieren. Die Dummköpfe vom Gericht haben nicht nur eine Menge an Tatsachenverdrehungen geboten, sondern auch eine Glanzleistung haarsträubender Interpretationen abgeliefert. Das werden Sie doch sicherlich auch noch vollständiger herausstellen als bisher?“
Winfried Sobottka: „Dessen kann ich Sie versichern. Diese Dinge bringen sowohl starke Argumentationskraft als auch den Wert vergnüglicher Unterhaltung in die Dokumentation. Es wäre eine unverzeihliche Unterlassungssünde, sie nicht entsprechend zu präsentieren.“
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