@ Thomas Kutschaty: Über ein Lügengeständnis in Sachen Mord/


Das „Geständnis“ des Philipp Jaworowski ist durch und durch erlogen:

Eine unglaubliche Ungewöhnlichkeit erklärt die nächste, bis es überhaupt erklärt ist, wie er samstags nachts dazu gekommen sein will, der Nadine Ostrowski im Hause ihrer Eltern gegenüber gestanden und dort dann einen Grund für Streit geboten zu haben:

http://die-volkszeitung.de/0-0-0-0-0-0-nadine-ostrowski-philipp-jaworowski/maerchengestaendnis/000-MAERCHENGESTAENDNIS.HTM

Dann soll Nadine nachvollziehbare Wut gezeigt haben, und schon kommt die nächste unglaubliche Ungewöhnlichkeit: Auf nachvollziehbare Wut der Nadine soll Philipp reagiert haben, indem er, der niemals wegen Gewalttätigkeit aufgefallen war, ihr ultra brutal und mit schweren Verletzungsfolgen mehrmals mit einer ca. 2 kg schweren Taschenlampe auf den Kopf geschlagen haben soll. So, als ob es für Philipp das Selbstverständlichste sei, massivste Gewalt stets dann einzusetzen, wenn ihm irgendetwas nicht passe.

Dann soll er in kaum noch zu überbietender Rohheit gemetzelt und gemordet haben, wobei er selbst sich an nahezu nichts erinnern könne und das, was er als Fragmente der Erinnerungen bietet, nicht zu sicheren Feststellungen des Gerichtsmediziners passt.

Ein „Geständnis“ könnte nicht mehr unglaubhafter sein, doch interessant ist die Frage, was ihn bewogen haben kann, sich selbst im Rahmen eines Lügengeständnisses eines Grauenmordes zu bezichtigen, den er nicht begangen haben kann.

An der Stelle bin ich nun weiter gekommen. Dabei half es mir, dass ich in alten Dateisammlungen stöberte, in denen Dinge enthalten waren, die ich zunächst gar nicht als so wesentlich betrachtet hatte, weil ich zunächst nur auf Dinge konzentriert war, die Philipps Unschuld belegen konnten.

In folgendem Artikel aus der Prozessbeobachtung wird sehr deutlich, nach welchem Schema Philipp zum Lügengeständnis gezwungen wurde:

http://die-volkszeitung.de/0-0-0-0-0-0-nadine-ostrowski-philipp-jaworowski/gutachter-prof-johannes-hebebrand/00-DER-WESTEN-SIE-SIND-NICHT-DER.HTM

Das Prinzip war also einfach: „Entweder, Sie gestehen, oder Ihnen droht Erwachsenenstrafrecht. Das läuft dann auf „lebenslänglich“ plus anschließende Sicherungsverwahrung hinaus.“

Seine wahre Behauptung, dass er mit dem Mord nichts zu tun habe, wurde einfach von allen Seiten niedergeknüppelt, von seinen „Verteidigern“ (Prof.) Dr. Ralf Neuhaus, Dortmund, und Rudolf Esders, Dortmund, vom Gutachter Prof. Johannes Hebebrand, Essen, von der Polizei, vom Haftrichter:

Hören Sie mal, bei der Beweislage ist es doch absolut klar, dass Sie der Täter sind. Ich kann Ihnen nur dringend dazu raten, zu gestehen, sonst haben Sie nicht einmal eine Chance, bei einem so grausigen Mord jemals wieder aus der Haft heraus zu kommen.“

So bearbeiteten ihn alle, bis zum Prozess. Zu lesen gab man ihm die Zeitungen, die ihn schon als Mörder verurteilt hatten. Seine Angst wurde immer größer: „Lebenslänglich plus Sicherungsverwahrung! Niemals wieder frei sein!“

Und so war er schließlich bereit, sich Lügengeschichten einfallen zu lassen, die es unter anderem erklärten, warum er mitten in der Nacht bei ihm fremden Leuten anschellte, um die Nadine zu besuchen, von der er nicht einmal etwas wollte, wie es dann dazu gekommen sei, dass er in seinem Wesen fremdem Maße Gewalt angewendet habe und so weiter.

Dabei muss man allen Beteiligten den Vorwurf machen, dass sie spätestens in dem Moment, in dem der LKA-Sachverständige Thomas Minzenbach erklärt hatte, das bei Philipp gefundene Kabel gehöre nicht zu dem Ostrowski-Telefon, die vollzogene Beweismittelmanipulation hätten erkennen müssen. Letzteres hätte nicht unbedingt für Helga Müller und Erich Meier gegolten, aber jedenfalls für Leute wie Dr. Ralf Neuhaus.

Doch stutzig hätten sie sofort werden müssen: Von Anfang an muss es Bestandteil der Akte gewesen sein, dass unter der Leiche ein Kabelrest gefunden worden war. Auf der Hand lag es, diesen Kabelrest dem Drosselkabel zuzuordnen, ansonsten kamen und kommen bestenfalls extrem abenteuerliche Interpretationen infrage.

Und von Anfang an hieß es, das Drosselkabel sei bei Philipp gefunden worden. Demnach hätte der unter der Leiche gefundene Stecker zu dem bei Philipp gefundenen Kabel passen müssen, was aber nicht der Fall war.

Vor dem Hintergrund der Intelligenz und des Fachwissens, die man den Verteidigern und dem Gerichtspsychiater in dem Falle sicherlich unterstellen muss, kann insgesamt kein vernünftiger Zweifel daran bestehen, dass sie alle drei wussten, dass Philipp nicht der Täter war, dass sie aber alle drei ihr Bestes gaben, um Philipp zu einem möglichst plausibel klingenden Lügengeständnis zu treiben – unter der Androhung, er werde sonst niemals wieder frei sein.

Das ist Folter der schlimmsten Art, wenn man das mit einem 19-Jährigen macht, der sein Leben noch gar nicht richtig gelebt hat.

Es ist Philipps Pech, dass er kein Robbenbaby mit Kulleraugen ist. Denn dann gäbe es Menschen, denen sein Schicksal nicht egal wäre.

Über belljangler
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, geb. 16.07.1958 in Waltrop, Kreis Recklinghausen, wohnhaft: Karl-Haarmann-Str. 75 in 44536 Lünen, Tel. 0231 986 27 20

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