Belljangler: „Winfried, Einzelheiten, die Du hier LINK entnommen hast, lassen Dich nun wieder verstärkt von unmittelbarem Mord ausgehen. Dazu morgen ein Artikel von Dir, Du kennst Dich mit dem Aufhängen ein wenig aus… Aber grundsätzlich gehst Du auch davon aus, dass es Selbststötung gewesen sein kann, dabei geht es um Dinge, die sich in ihr abgespielt haben könnten. Du meinst, an der Stelle selbst sehr kompetent zu sein…“
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS: „Ja ich denke tatsächlich an der Stelle sehr kompetent zu sein, denn Kirsten Heisig und ich hatten einige außergewöhnliche Dinge gemeinsam : Wir hatten beide eine Mission, die auf eine bessere Gesellschaft zielte, wir beide sahen uns gezwungen, die Öffentlichkeit auf Dinge aufmerksam zu machen, die unerträglich falsch laufen, wir beide hatten deshalb sehr entschiedene Feinde, letztlich die selben Feinde, eben die, die davon profitieren oder es zumindest meinen, dass Dinge schwer falsch laufen – die wahren Mächtigen. Insofern es ist nicht weit hergeholt, dass wir zum Teil mit ähnlichen Erkenntnissen und Erlebnissen konfrontiert worden sein dürften, und ich weiß, was ich so alles erlebte, und auch, wie es auf mich wirkte.“
Belljangler: „Du hast heute noch geschrieben:
Verwunderlich im Falle von Selbstmord bleibt, dass alle, die Kirsten Heisig kannten, sie als lebensfroh geschildert hatten, sich einen Selbstmord nicht vorstellen konnten, dass sie von einer Mission beseelt war, wofür sie viel Beachtung und Zustimmung fand, dass ein Urlaub mit den Töchtern und die Veröffentlichung ihres Buches kurz bevorstanden, dass sie sich als eingefleischter Fußball-Fan während der WM umbrachte.
An anderer Stelle hattest Du sie als eine hochintelligente und mutige Kämpferin eingestuft, die von einer Mission erfüllt gewesen sei, und hattest erklärt, auch aus Deiner Selbstbetrachtung heraus, dass Menschen, die tatsächlich von einer Mission beseelt seien, weitaus zäher seien als andere, tatsächlich die letzten seien, die auf die Idee kämen, sich umzubringen.
Nun aber erscheint Dir Selbstmord doch als möglich, soweit es ihre innere Haltung angeht?“
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS: „Ich nehme dabei nichts von dem zurück, was ich bisher über sie gesagt habe, sondern habe ein Erklärungsmodell dafür vor Augen, dass sie dennoch zur Selbsttötung bereit gewesen sein könnte.
Nehmen wir einmal an, und das ist sicherlich nicht weit hergeholt, sie habe all die Jahre gemeint, dem von ihr behandelten Thema werde einfach nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet, sie müsse nur das Thema kompetent bearbeiten, Informationen sammeln, zusammenfassen und gut verständlich darlegen, für die nötige öffentliche Aufmerksamkeit sorgen usw., und es werde sich alles in die richtige Richtung bewegen lassen. Man kann nachdem, was sie so von sich gab, zweifellos annehmen, dass Kirsten Heisig gemeint hatte, dass das System als solches, das sie als Richterin vertrat, in Ordnung sei, dass es zwar hier und da zu Fehlern komme, dass diese aber letztlich vom System beseitigt werden könnten, wenn man bzw. wenn Leute wie sie nur engagiert dafür kämpften.
So denken die meisten Menschen, so habe ich auch Jahrzehnte lang gedacht.
Doch plötzlich fiel mir auf, dass es systematisch falsches Handeln gab, das nur auf Destruktion gerichtet sein konnte: Schwerste Fälle von Kindesmisshandlungen wurden missachtet, aber dort, wo Kinder zumindest grundsätzlich gut aufgehoben waren, wo sie geliebt und entsprechend behandelt wurden, wurden sie aus den Familien gerissen, im angeblichen Namen des Kindeswohles. Von dem Moment an dauerte es nicht mehr lange, und ich schaute tiefer, erkannte, dass hinter dem Mantel einer demokratischen, menschlichen usw. Gesellschaft etwas ganz anderes steckte. Ich werde es an anderer Stelle bald genau erklären, wie dann alles kam, aber jedenfalls erkannte ich dann sehr schnell, dass ein mächtiges System, geheim organisiert, auf eine innere Zerschlagung der Gesellschaft zielt, um Herrschaft und Ausbeutung maximieren zu können.
Von da an war ich unvorstellbarem Terror ausgesetzt, weil ich dieses System gezielt provozierte, um es anhand seiner Reaktionen bestmöglich kennenlernen zu können. Das war mit tiefgehenden Traumata auf meiner Seite verbunden, ich deute das hier kurz an: LINK :
Ich hatte das selbe Problem: Als mir wirklich klar wurde, was in dieser Gesellschaft läuft, war ich traumatisiert. Zwischen „Um Himmels Willen, das kann doch gar nicht wahr sein!“, „Meine Güte, dagegen kann man ja gar nicht ankommen!“ und „Das werde ich niemals dulden!“ gingen meine Gedanken hin und her.
Das gemeinte System schreckt vor größter Heimtücke und Grausamkeit nicht nur nicht zurück, sondern praktiziert sie mit Stolz, sie haben ihre Knechte überall, sie haben die Polizei, die Justiz, all diese Dinge fest im Griff.
Sollte Kirsten Heisig, und davon gehe ich aus, an irgendeinem Punkte erkannt haben, was mit dem System los ist und dass das, was sie in Ordnung bringen wollte, von dem System ganz gezielt gewollt ist: LINK , dann war das auch für sie ein Trauma, dann brach schlagartig alles in sich zusammen, woran sie geglaubt hatte, dann konnte sie plötzlich meinen, ihre Mission sei undurchführbar, dann war es ein Hammerschlag auf ihre Seele. Meinte sie dann, diese Dinge in ihrem Buche aufdecken zu müssen, dann wird man sie zweifellos bedroht haben – das kenne ich auch. Und nicht nur sie, sondern auch ihre Kinder.
Kirsten Heisig hatte kurz vor ihrem Tode noch Änderungen ihres Buchtextes an den Verlag gesandt. War es vielleicht so, dass sie entsprechende Passagen herausgenommen und durch harmlose ersetzt hatte? Sie hatte angekündigt gehabt, dass das Buch für die Behörden sehr unangenehm werde. Hatte man ihr mitgeteilt, man werde ihre Töchter zu Tode foltern, wenn sie das nicht ändern werde? Es muss etwas sehr, sehr tiefgreifendes gewesen sein, was eine Frau, die so stark, so intelligent, so lebensfroh und von einer Mission erfüllt war, zur Selbsttötung getrieben hat – wenn es denn eine war.
Ich kann mir das nur so oder so ähnlich vorstellen, wie ich es soeben beschrieben habe – in ihr muss eine Welt zusammengebrochen sein, und sie muss Angst davor gehabt haben, das öffentlich zu erklären, und sich dann gesagt haben: „In dieser Welt will und kann ich mit meinem Wissen nicht mehr leben.“
Belljangler: „Was hättest Du Kirsten Heisig gesagt?
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS: „Dass man unter allen Umständen gegen das satanische System ankämpfen müsse, dass es keinen Preis geben könne, der dafür zu hoch sei.“
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