Die wahren Helden im KZ-Buchenwald – Kommunisten! / Robert Siewert, Jean-Baptist Feilen, Franz Leitner,Wilhelm Hammann, Weiße Rose, 20. Juli 1944, Polizei Augsburg
März 19, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Ladies and Gentlemen!
Wenn ich von Kommunisten rede, dann meine ich damit nicht Bolschewiken á lá Lenin, nicht Stalinisten und auch nicht irgendeine andere Sorte rot lackierter Faschisten, die ihre „Nomenklaturen“ bilden und auf Menschenrechtsverletzungen scheißen, wenn sie nicht an ihnen selbst begangen werden. Unter Kommunisten verstehe ich also auch nicht das SED-Gesocks und auch nicht das DIE LINKE-Gesocks.
Kommunisten im wahren Wortsinne wollen nicht Diktatur, sondern die ideale Realisierung der Menschenrechte für alle. Entsprechend waren echte Kommunisten in unserer schrägen verdrehten Welt stets Ausnahmenfälle, seltene Ausnahmefälle.
So gut wie jeder Deutsche kennt die Namen Sophie und Hans Scholl, den Namen „Weiße Rose“, vielleicht auch noch weitere Namen aus dem Kreis, wie z.B. Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf, Professort Kurt Huber.
Das ist gut so – diese Leute gehörten zu wahren Heldenelite der dunkelsten Zeit Deutschlands, und Sophie Scholl, über deren Leben ich ein Buch gelesen habe („Das kurze Leben der Sophie Scholl“), gehört zu den beiden Frauen der Geschichte, die ich am meisten bewundere und schätze (die andere ist NOOR INAYAT KHAN, ebenfalls von der SS ermordet).
Doch tatsächlich nicht weniger hoch zu schätzen als Die Weiße Rose waren einige Kommunisten, so äußerte sich z.B. Eugen Kogon, der 6 Jahre im KZ-Buchenwald verbrachte und nur aufgrund glücklichster Umstände überlebte:
Ich halte es für eine Pflicht, an dieser Stelle aus Buchenwald die Namen Robert Siewert-Chemnitz und Baptist Feilen-Aachen zu nennen. Beide waren Kommunisten. (Siewert wurde 1946 stellvertretender Ministerpräsident von Sachsen, Feilen Leiter der Vermögenskontrolle in Thüringen.) Als Kapo der Wäscherei und Mitglied der internen illegalen Lagerleitung war Feilen bei den deutschen wie bei den ausländischen Gefangenen wegen seines gerechten, ruhigen und objektiven Sinnes gleich beliebt. Siewert war im Laufe der Jahre Kapo verschiedener Kommandos und hat den Mut besessen, selbst gegen SS-Kommandoführer aufzutreten, was ihn jedesmal das Leben kosten konnte. Als er 1939 einmal sah, wie der Scharführer Abraham, der es liebte, die Häftlinge auf den Latrinen heimzusuchen, und Hunderte von Menschen auf dem Gewissen hat, vier Juden in ein tiefes Wasserloch trieb und sie durch Prügel daran hinderte, wieder herauszugelangen, eilte er auf das Geschrei hin mit mehreren Kameraden zu der Stelle und konnte immerhin drei der Häftlinge retten, während Abraham merkwürdigerweise seines Weges zog, wahrscheinlich weil er schon genug hatte. Siewert hatte die Kühnheit, gegen den Scharführer eine Meldung beim Rapportführer zu machen, und ist dabei nur mit Mühe der Prügelstrafe entgangen. Die Rapportführer scheinen sich mit der Zeit ein wenig an die Meldungen dieses Kapos – ein Unikum in der Lagerpraxis – gewöhnt zu haben….
Siewert verschaffte sich aber durch seinen Mut bei den SS-Leuten einen gewissen Respekt; sie fürchteten irgendwie seine ‚ewigen Meldungen‘, mit denen in der Regel allerlei Scherereien verbunden waren….
Siewert war durchaus eine Ausnahme; dass ihn die SS nicht längst als ‚unbequemen Burschen‘ beseitigt hatte, grenzte an ein psychologisches Wunder.“
Quelle: Eugen Kogon, „Der SS-Staat“, 44. Aufl., S. 89 ff.
Robert Siewert:
Wie segensreich das Wirken solcher Kommunisten wie Robert Siewert und Jean-Baptist Feilen war, kann man z.T. auch im Internet nachlesen:
Schon im Herbst 1939 hatten politische Häftlinge um den Kommunisten Robert Siewert mit der Einrichtung einer „Maurerschule“ polnische Jugendliche vor dem Tod bewahrt. Im Juli 1943 entstand auf ihr Betreiben in Baracke 8 ein Asyl für 160 polnische, russische und ukrainische Jugendliche des Lagers. Viele von ihnen, in den letzten Monaten auch jüdische Kinder und Jugendliche, konnten dort unter besseren Bedingungen überleben; unter ihnen der spätere Oberrabbiner von Israel Meir Lau. Die beiden kommunistischen Blockältesten, Franz Leitner und Wilhelm Hammann, wurden in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Einer der jüngsten Überlebenden war Stefan Jerzy Zweig, dessen Rettung später zum Roman und zur Legende wurde: „Nackt unter Wölfen“ von Bruno Apitz…….
Im Januar 1945 erwirkten politische Häftlinge bei der SS ein weiteres Asyl für die mit Massentransporten eintreffenden Jugendlichen, die Baracke 66 im Kleinen Lager. Hier fanden insbesondere jüdische Jugendliche Zuflucht, darunter der spätere Nobelpreisträger Elie Wiesel und der spätere Historiker ihrer Geschichte, Robert Büchler. Am 5. April 1945 hatte die Baracke 900 Insassen. Anfang April 1945, als die SS mit der Evakuierung des Lagers begann, sollte auch Baracke 66 geräumt werden. Obwohl die Häftlinge sich in jeder Weise zu entziehen versuchten, mussten viele von ihnen noch auf Todesmärsche gehen…..
Ich selbst wusste von diesen Helden bisher nichts, obwohl ich Jahrzehnte lang alles interessiert aufnahm, was die Massenmedien über das 3. Reich verbreiten. Warum erfahren wir nicht alle von diesen deutschen Helden? Warum erfahren wir nicht mehr darüber, mit welchen Mitteln sie es schafften, als KZ-Häftlinge andere KZ-Häftlinge vor dem sicheren Tod zu retten?
Wären sie nicht Kommunisten gewesen, sondern Priester oder Adelige – dann würden ihre Namen womöglich bekannt sein. Aber nur womöglich: Um deren Wirken zu verstehen, muss man verstehen, wie die Lager-SS wirkte, nach welchen Prinzipien. Und wenn das offengelegt würde, dann würde so manch einer den BRD-Staat darin wiedererkennen – z.B. die geistige Führung der Polizei, z.B. das Agieren der BRD-Willkürjustiz, aber auch und nicht zuletzt das Handeln der Politiker, übrigens auch betreffend die Kampagne des Christian Wulff, „Der Islam gehört zu Deutschland“:
Liebe Grüße
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?
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