Winfried Sobottka über Friedrich Merz, Griechenland, Angela Merkel /Handelsblatt, CDU, SPD, FDP, Die GRÜNEN
Mai 18, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Belljangler: „Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka, nun gibt Dir auch noch Friedrich Merz recht, was den Euro und seine Auswirkungen angeht:
Er sagt es nicht so deutlich wie Du, Du hattest von deutschem Wirtschaftsvampirismus gesprochen:
aber den Zusammenhang bestätigt er grundsätzlich:
Hatte Dein Januar-Artikel, in den SE gepusht von HackerINNen, eine Lanze gebrochen?“
Winfried Sobottka: „In Verbindung mit dem c.p. unausweichlichen Rettungschirm-Desaster womöglich schon. Leute wie Hans-Werner Sinn und Friedrich Merz neigen dazu, das von sich zu geben, was das Großkapital von ihnen hören will, doch wenn sie diese Linie nicht halten können, ohne sich unglaubwürdig zu machen, kann sich das im Einzelfall auch anders darstellen.“
Belljangler: „Friedrich Merz fordert nun also Gerechtigkeit?“
Winfried Sobottka: „Nein. Er meint, ein Teil des ervorteilten Geldes solle an die Leid tragenden Länder gezahlt werden, also nicht alles. Und wie man Friedrich Merz kennt, kann man wohl davon ausgehen, dass nicht die wahren Profiteure, das deutsche Großkapital, sondern das deutsche Gemeinvolk zahlen soll.“
Belljangler: „Friedrich Merz meint auch, Griechenland & Co. müsse vor allem bei der Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit geholfen werden…“
Winfried Sobottka: „Hört sich nicht falsch an, ist aber nur zum Teil richtig. Exportüberschüsse sind nicht das Maß der Dinge und können nicht überall zugleich erzielt werden, weil Exportüberschüssen stets Exportdefizite anderer gegenüberstehen müssen. Dem Kapitalistenknecht Merz dürfte es wohl entsprechen, dass er sich eine Lösung so vorstellt, dass deutsches Großkapital Griechenland wirtschaftlich übernimmt und dort dann mit seinen Ausbeutungsmethoden für Wirtschaftswachstum sorgt – das aber eben vor allem dem Großkapital zugute kommt.“
Belljangler: „So stellt Angela Merkel sich das auch vor.“
Winfried Sobottka: „Aber Friedrich Merz kann es besser verkaufen. Wenn er sich nun in die CDU-Politik zurückmelden sollte, nachdem alle potentiellen Kandidaten für eine CDU-Kanzlerschaft außer Merkel so oder so aus dem Spiele sind, dann dürfte er Chancen haben, zum Kanzlerkandidaten zu werden.“
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka
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