Winfried Sobottka: EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark belügt das Volk /Prof. Hans-Werner Sinn,Prof. Dennis Snower,EU-Krise, Griechenlandhilfen, Euro-Krise, Politik,Annika Joeres, Gaby Ochsenbein, WWu Münster, FB 04, Fachbereich 04,Wirtschafts-und Sozialwissenschaften
Mai 29, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Dass das zunehmend härter werdende, den Griechen aufgezwungene Sparprogramm nicht zur Gesundung der griechischen Wirtschaft führen kann, sie im Gegenteil zunehmend erdrosselt, lässt sich mit Blick auf die Funktionsmechanismen der Marktwirtschaft überhaupt nicht bestreiten.
Entsprechend ist es Wirtschaftsexperten wie Prof. Dennis Snower, Chef des IfW Kiel, und Prof. Hans-Werner Sinn, Chef des Ifo in München, hoch anzurechnen, dass sie die Wahrheit insofern sagen, obwohl sie das politische Vorgehen der Angela Merkel-EU in Sachen „Griechenlandhilfen“ („Fördern und Fordern…“ – woher kenne ich das nur?) damit als völlig kontraproduktiv einstufen.
Hier redet Prof. Dennis Snower insofern Klartext:
und hier Prof. Hans-Werner Sinn:
Man darf es als ungewöhnlich bezeichnen, dass konservative Wirtschaftsprofessoren die Politik einer konservativen Regierung (egal, wo auf der Welt), so klar und deutlich kritisieren. Bereits das sollte jedem klar machen, dass es Verzweiflungsschreie sind, die vor einer zunehmend größer werdenden Katastrophe warnen.
Doch der EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark sieht das ganz gelassen: Es werde schon gut gehen, es müsste nur noch härter gespart werden:
Damit beweist Jürgen Stark, dass er lügt – denn es gibt überhaupt keine Berechtigung zu der Annahme, dass das, was Angela Merkel anstrebt, zu etwas anderem führen könnte als zu dem, wovor die Profs. Snower und Sinn energisch warnen! Alles andere ist wirtschaftswissenschaftlich nicht erklärbar – es sei denn, man brächte alle Griechen um, deren Leistung vom Weltmarkt nicht gefragt wird, oder ließe sie zumindest unterhalb eines würdigen Existenzminimums verschimmeln. Hält EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark das für die Lösung? Dann soll er es wenigstens klar sagen!
Ansonsten sei verwiesen auf Worte der Angela Merkel vor wenigen Tagen, betreffend die Hilfen für Länder wie Griechenland und Portugal:
„Wir kaufen Zeit, in der Hoffnung, dass die Länder in der Zeit allein auf die Beine kommen.“
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-05/merkel-portugal-griechenland
Das sagt doch wirklich alles…. Nur eines nicht: Zu welchen Effekten die Merkelsche Politik tatsächlich führt, woran man wiederum ablesen kann, warum diese Politik in Wahrheit betrieben wird:
- Griechenland wird zum Ausverkauf produktiven Staatseigentums gezwungen. Damit eröffnen sich dem internationalen und nicht zuletzt dem deutschen Großkapital interessante Investitionsmöglichkeiten, in deren Folge sie nicht nur wirtschaftlich mächtiger werden, sondern auch entscheidende politische Macht in Griechenland erhalten werden.
- Die Löhne in Griechenland werden herunter gedumpt.
- Sozialausgaben usw. werden herunter gedumpt, damit Griechenland fürstliche Zinsen an Kapitalanleger zahlen kann.
- Durch die „Eurohilfen“ wird dafür gesorgt, dass Großkapitalisten ihre Kredite an Griechenland und Co. erstens zurück erhalten, zweitens fette Zinsen kassieren können.
- Auf Basis von Krediten, für die der deutsche Normalbürger und auch die Armen in Deutschland gerade stehen werden müssen, macht das deutsche Großkapital fette Exportgeschäfte mit Griechenland.
- Die Kosten für die Eurohilfen – allein für Deutschland geht es bereits um ein paar hundert Milliarden Euro, werden auf das gemeine Volk umgelegt werden.
Angela Merkel, Jürgen Stark usw. gehörten in den Knast, wenn es um Moral ginge.
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka
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