Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka: Rosige Aussichten für Griechenland /Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutschen Bank,Annika Joeres, Handelsblatt,Josef Ackermann, Andreas Georgiou Papandreou,Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank,Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschaftsinstituts (HWWI)


Belljangler:Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka, es scheint zunehmend häufiger vorzukommen, dass bekannte Wirtschaftsprofessoren, Ratingagenturen usw. im Kerne das Selbe sagen wie Du:

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Dabei hast Du sie jahrelang als korrumpierte Lügner in Diensten des Großkapitals verflucht…“

Winfried Sobottka: „Ein deutliches Zeichen dafür, dass von ihnen Grenzen einer verlogenen Wirtschaftspolitik gesehen werden, was wohl damit zusammenhängt, dass einige Entwicklungen recht explosiv geworden sind. Die Börsencrashs, Rettungschirme und tumultartigen Demonstrationen in Griechenland und anderswo der letzten Jahre bestätigen ja auch die Entwicklung hin zum Desaster. Und nur die ganz Verrückten wollen das immer noch nicht wahr haben.“

Belljangler: „Doch nun stehst Du in einem sehr aktuellen Punkte vermutlich ganz allein mit Deiner Meinung: Du behauptest, Griechenlands Zukunftsaussichten seien rosig…“

Winfried Sobottka: „Das sind sie auch, das ist seriös nicht bestreitbar: Griechenland hat Jahre lang alles falsch gemacht, was es falsch machen konnte, und das wird, falls fortgesetzt, zu einer kreativen Zerstörung des maroden Systems führen. Doch nicht nur das: Die aktuelle Lage ist so problematisch, dass Griechenland im Grunde nichts anderes bleibt, als alles nahezu ideal zu machen, wenn es mit den Problemen fertig werden will. Dabei hat Griechenland grundsätzlich die besten Karten in seiner Hand, denn tatsächlich hängt es weitgehend an Griechenland, ob die reichen EU-Länder und ihre Banken restlos ins Schleudern kommen, oder nicht:

http://altermedia1de.wordpress.com/2011/05/15/artikel-vom-8-mai-2011-okonomen-warnen-vor-drachme/

Zudem lässt es sich nachweisen, dass die EU unter maßgeblichem Betreiben Deutschlands Griechenland in eine Falle gelockt hatte, um es auszuplündern, vermutlich unterstützt von einer kleinen griechischen Clique, die zu dem Zweck u.a. mit EU-Subventionen korrumpiert wurde. Der mit Abstand größte Teil des griechischen Volkes ist aber nicht Mittäter, sondern nur Opfer gewesen – so dass der größte Teil des griechischen Volkes die Moral auf seiner Seite hat, auch dann, wenn sie nun mit Deutschland und seinen Banken Schlitten fahren sollten.

Ich weiß es jedenfalls ganz genau, wie ich die griechischen Probleme anfassen würde, so, dass es erstens funktionierte, zweitens auch noch international vorzeigbar wäre. Ich würde die Verfahrensweise des Hjalmar Schacht in den 30-ger Jahren ein wenig abwandeln, würde z.B. zwischen Kleinanlegern und Großanlegern unterscheiden, dabei für Kontrollen sorgen, die den Einsatz von Strohmännern verhindern würden. Und ich würde dafür sorgen, dass der Tourismus in Griechenland brummen würde, und ich würde dafür sorgen, dass alle arbeitsfähigen GriechINNen zu vernünftigen Löhnen sinnvolle Arbeiten erhielten, die das Land voranbringen würden.“

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka

Einige heiße LINKS:

http://anarchistenboulevard.blogspot.com/2009/12/matthias-lang-erlangen-und-die-bild.html

http://www.freegermany.de/morde/boris-f/boris-f.html

https://belljangler.wordpress.com/2011/01/15/warnung-an-thomas-kutschaty-betreffend-jva-bochum-und-philipp-jaworowski/

Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka zur Lage: Japan und die Welt/ Produktionsstopp Japan, Wolfgang Franz, Thomas Mayer, Deutsche Bank, Dekabank, Rudolf Besch, Thomas Straubhaar, HWWI, Jan Hatzius, Goldman Sachs


Belljangler: Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka, die Autofabrikation in Japan steht still, und u.a. heißt es dazu:

Zum Kollaps hat auch das Just-in-Time-System geführt, das die japanischen Autobauer einst erfunden und perfektioniert haben. Sie konnten dadurch auf Lagerhallen verzichten und immense Kosten sparen. Doch nun lernen sie den Nachteil kennen, denn ganz unabhängig von Beschädigungen der Fabriken funktioniert das Netzwerk nicht mehr. Die Lieferketten wurden durch die zerstörte Infrastruktur unterbrochen.

Beleg: http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/autoproduktion-stop-01.png

Du hattest schon am 15. März 2011 u.a. gschrieben:

Wer in den 80-ger Jahren sehen wollte, wie „verschlankte Produktion“, „Outsourcing“ usw. in der Praxis aussehen, konnte das am besten in Japan – es war das Pilgerland der Neoliberalen aus aller Welt.

Dabei hat sich in Japan ein System hochgradiger Abhängigkeiten aufgebaut, innerhalb dessen es – das ist der Preis „verschlankter Produktion“ – keine nennenswerten Reserven für den Fall gibt, dass irgendetwas unplanmäßig ausfällt. Man kann das vereinfacht mit einem hoch entwickelten Raumschiff vergleichen, in dem  kein einziges Ersatzteil an Bord ist. Fällt dann irgendwo im System ein 50-Cent-Chip aus, dann kann das schon die Katastrophe bedeuten.

In Japan ist die gesamte Nordregion schwer angeschlagen, was Energieversorgung und Logistik (Verkehrswege) angeht, und auch die japanische Energiewirtschaft funktionierte offenbar verschlankt:  Der Produktionsausfall der betroffenen KKW kann nicht durch höhere Strom-Produktion anderswo kompensiert werden, wie man sieht.

Beleg: https://belljangler.wordpress.com/2011/03/15/wirtschaftsexperte-winfried-sobottka-wirtschaftliche-folgen-der-japan-katastrophe-erdbeben-tsunami-kernschmelze-fukushima-wolfgang-schauble-atomkraftwerk/

doch dann meldeten japanische Autokonzerne wieder die Aufnahme der Produktion… Was lief dort, was läuft jetzt?“

Winfried Sobottka: „Es sieht so aus, als ob man kurzfristig alle Produktionslager der kompletten Linie (also inklusive der Lager der Teilelieferanten) ausgeräumt habe, um erstens ein psychologisches Signal zu setzen („wir können wieder produzieren“), zweitens, um alles zu „verbauen“, was noch in der Linie war.“

Belljangler: „Du meinst aber auch, die japanische Automobilindustrie habe es derzeit gar nicht so eilig, die Produktion wieder aufzunehmen?“

Winfried Sobottka: „Ich an ihrer Stelle hätte es nicht eilig, solange nicht klar ist, ob der Supergau abgewendet werden kann und mit welchen Verstrahlungsschäden man es in Japan letztlich zu tun haben wird. Leerlauf in Fabriken mag teuer sein, noch viel teurer ist es, Autos zu produzieren, die man aufgrund radioaktiver Kontaminierung später nicht los wird. Dass japanische Auto-Manager sich darüber Gedanken machen, kann man daran ablesen, dass immer wieder betont wird, es seien noch viele Japan-Autos in den Auslandslagern und auf Schiffen, die vor dem Tsunami abgelegt hätten.“

Belljangler: „Was würdest du tun, wenn du ein eiskalter Manager z.B. von Toyota wärest?“

Winfried Sobottka: „Dann hätte ich schon Planungsarbeiten zur Klärung der Frage angeordnet, welche Auslandsfabriken im worst-case die Exportanteile der japanischen Toyota-Werke am besten und am schnellsten übernehmen könnten, und hätte den Finanzchef schon gebeten zu analysieren, wie viel Geld er locker machen könne, um Auslandsinvestitionen zu finanzieren.

Zudem hätte ich mir eine Zeitmarke gesetzt: Tag X. Bis zu dem Tag würde ich abwarten, ob man die Radioaktivitätsprobleme in Japan hinreichend in den Griff bekommt, um Japan-Autos exportieren zu können, und einen Tag nach dem Tag X würde ggf. das womöglich größte Investitionsprogramm in der Geschichte Toyotas anlaufen.“

Belljangler: „So werden die japanischen Autobosse handeln?“

Winfried Sobottka: „So müssen sie handeln, wenn sie strategisch und gewinnorientiert denken.“

Belljangler: „Die Wirtschaftsexperten sind sich uneins – manche fürchten das Schlimmste für die Weltwirtschaft, manche sehen so gut wie keine Probleme außerhalb Japans:

http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/volkswirte-wittern-gefahr-01.png

http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/volkswirte-wittern-gefahr-02.png

http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/volkswirte-wittern-gefahr-03.png

http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/volkswirte-wittern-gefahr-04.png

http://altermedia1de.files.wordpress.com/2011/03/volkswirte-wittern-gefahr-05.png

Du hast bisher die Auffassung vertreten, abgesehen von Japan könnten alle anderen nur gewinnen. Bleibt es dabei?“

Winfried Sobottka: „Realwirtschaftlich betrachtet jedenfalls. Japan ist kein Lieferant wichtiger Rohstoffe, sondern nur Veredler – was die Japaner dem Weltmarkt bieten, kann ebenso gut von anderen geboten werden, wenn andere die Rolle erst einmal übernehmen – und das kann heutzutage sehr schnell gehen. Die Experten, die Probleme sehen, sehen ja auch kaum realwirtschaftliche Probleme, sondern denken an Zusammenbrüche von Banken, Immobilienfonds usw. Das könnte vorübergehend zu starken Depressionen führen, weil das ganze Weltfinanzierungssystems durch und durch faul ist, die Staaten nahezu alle auf Rekordschulden sitzen und auf stetig zunehmende Verschuldung angewiesen sind und so weiter. Ich persönlich denke, dass es längst überfällig sei, dass einmal ein Hurricane in dieses weltweite Finanzkartenhaus hineinblase, denn ohne Finanzkatastrophen scheint es keinen politischen Wandel geben zu können.“

Belljangler: „Wird wegen Japan ein Hurricane in das weltweite Finanzkartenhaus blasen?“

Winfried Sobottka: „Ich denke, dass das nicht der Fall sein wird. Das weltweite Großkapital kann nicht so blöd sein, solche Risiken derzeit einzugehen – in einer Lage weltweiter politischer Instabilitäten.“

Liebe Grüße

Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?

TOP-WICHTIG:

https://belljangler.wordpress.com/2011/02/14/winfried-sobottka-an-alle-kampferinnen-fur-freiheit-recht-und-menschlichkeit/

https://belljangler.wordpress.com/2011/02/08/dem-wahren-satanismus-auf-der-spur-karen-haltaufderheide-doris-kipsiekerannika-joeres-die-grunen-wetter-die-grunen-berlin-die-grunen-hamburg-die-grunen-koblenz-renate-kunast-die-linke-witten/

https://belljangler.wordpress.com/2011/02/12/winfried-sobottka-uber-machbare-visionen-ex-k3-berlin-altermedia-bodo-ramelow-katja-kipping-die-linke-dusseldorf-die-grunen-dusseldorf-die-grunen-berlin-sylvia-lohrmann/