Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka: Wirtschaftliche Folgen der Japan-Katastrophe für die „Tigerstaaten“ / WU Hongbo,Dr. Wu-lien Wei, Moon Tae-Young,Hans-Werner Sinn, IFO, BDI, Rainer Brüderle, CDU Sigmaringen
März 25, 2011 Hinterlasse einen Kommentar
Belljangler: „Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka, nun kommen in Europa diverse Industriebetriebe ins Stocken, weil Teilelieferungen aus Japan fehlen. Was wird das für Konsequenzen haben?“
Winfried Sobottka: „In Anbetracht der Lage in Japan, die sich zunehmend schlimmer darstellt, werden die betroffenen Unternehmen natürlich versuchen, sich anderweitig zu versorgen, es wird eine Substitution japanischer Lieferanten durch andere Lieferanten stattfinden, selbst wenn dafür neue Produktionsstätten gebaut werden müssen.
Doch das ist nicht das Einzige: Den Produzenten wird plötzlich bewusst, dass die internationale Vernetzung nicht nur Vorteile bietet, sondern auch Nachteile, dass deutsche Produktion stocken kann, wenn irgendwo auf der Welt eine Katastrophe eintritt, und dass damit dann enorme Kosten und Scherereien verbunden sind.
Das wird natürlich Auswirkungen auf das Beschaffungsmarketing haben, man wird sich fragen, welche Regionen der Welt in besonderem Maße von Katastrophen bedroht sind, die deren Produktions- und Liefermöglichkeiten von einer Sekunde auf die andere dramatisch verschlechtern können, und das wird dann eine Rolle hinsichtlich zukünftiger Einkaufsentscheidungen spielen. Hat man bisher z.B. gesagt: „Japaner und Südkoreaner sind zuverlässige just-in-time- Lieferanten, und wenn sie einen Chip um 10 Cent billiger anbieten als ein deutscher Konkurrent, dann machen wir das Geschäft mit ihnen, wenn wir den Chip in Massen brauchen“, so spürt man nun, wie teuer eine solche Ersparnis werden kann.
Dass es nun kaum zwei Wochen nach Japan ein weiteres schweres Beben nahe des Ring of Fire gegeben hat, wird kluge Unternehmer dazu veranlassen, essentiell wichtige Einkäufe aus den sog. „Tigerstaaten“ möglichst zu vermeiden, weil dort von Erdbeben und Tsunamis bedrohte KKW stehen.“
Belljangler: „Damit ergibt sich strategisch auch eine andere Betrachtungsweise für die Tigerstaaten?“
Winfried Sobottka: „Spätestens, wenn das nächste KKW im Ring of Fire seine Umgebung radioaktiv verseucht, werden die Tigerstaaten einpacken können. Die Tigerstaaten wären sehr gut beraten, über die Nutzung der Kernenergie noch einmal von vorn nachzudenken, sonst wird die Welt demnächst zwei Wirtschaftszonen haben: Eine stark verstrahlte und eine wenig verstrahlte, wobei die wenig verstrahlte Wirtschaftszone ohne die stark verstrahlte Wirtschaftszone auskommen wird.“
Liebe Grüße
Dipl.-Kfm. Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?
TOP-WICHTIG:
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/mai/artikel-4/artikel.html
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/juni/artikel-8/artikel.html
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