Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka über hohen YEN und Toyota/ Toyota-Präsident Akio Toyoda, FDP Berlin, CDU Potsdam, Die Grünen Brandenburg, Erdbeben Japan, Tsunami Japan, Spenden Japan
April 1, 2011 1 Kommentar
Belljangler: „Wirtschaftsexperte Winfried Sobottka, der YEN auf Höchststand, die Binnenabsätze japanischer Autobauer brechen ein:
Woran liegt das?“
Winfried Sobottka: „Das sind zwei Fragen. Zunächst zum hohen YEN. Nach wie vor bleibe ich dabei, dass massive Interventionen der japanischen Regierung zum Schutze japanischen Großkapitals die Hauptrolle spielen, siehe u.a. :
Doch allmählich muss man sich fragen, ob nicht auch eine konzertierte Aktion des Großkapitals aus anderen Ländern eine Rolle spielen könnte, um die japanischen Konkurrenten zusätzlich zu schwächen und ihnen auf der Basis noch besser strategische Marktanteile abjagen zu können. Zweifellos hat die Katastrophe in Japan das realwirtschaftliche Handelsvolumen in YEN international stark sinken lassen – u.a. hören wir ja viel davon, dass z.B. europäische, chinesische usw. Unternehmen Fertigungsprobleme haben, weil Lieferungen aus Japan ausbleiben. Auch der Import wird sich verringert haben, denn Produktion und Konsum in Japan sind ja zwangsläufig eingebrochen. Diese beiden Tatsachen für sich allein bewirken eine Senkung des internationalen Handelsvolumens der Devise YEN, so dass es leichter geworden ist, mit gezielten Käufen oder Verkäufen den YEN-Kurs nach oben oder nach unten zu manipulieren.
Das deutsche Großkapital, das angelsächsische US-Großkapital, das jüdische US-Großkapital – sie alle haben keine innigen Beziehungen zu Japan, aber sie alle sind scharf darauf, den Japanern strategische Marktstellungen abzujagen. Ein teurer YEN kommt ihnen da wie gerufen, und sie verfügen gemeinsam über Billionen auf Basis des Dollars. Sie können jederzeit Börsencrashs auslösen, Staaten in Finanzkrisen treiben usw., wenn sie sich einig sind. Und im Falle Japans dürften sie sich einig sein.
Der Einbruch des japanischen Binnenabsatzes an Automobilen z.B. ist keine Überraschung. Wer in Japan nicht soviel Geld hat, dass er sich sagen kann: „Auch wenn ich mir jetzt ein Auto kaufe, habe ich immer noch genug Geld in jedem denkbaren Falle.“, der wird aufgrund der Katastrophe auf Konsumzurückhaltung geschaltet haben, um voraussichtlich nötige Sicherheitsreserven nicht zu verspielen. Zudem dürften die Beschäftigungsaussichten für viele Japaner ungewiss geworden sein, so dass per Kredit oder Leasing finanzierte Autonutzung für viele zu einem unabsehbaren Risiko geworden sein dürfte.“
Belljangler: „Der Toyota-Präsident Akio Toyoda hat gesagt, die Absatzeinbrüche am Binnenmarkt stünden derzeit nicht im Mittelpunkt des Interesses, jenes gelte vielmehr der Not der Opfer der Katastrophe.“
Winfried Sobottka: „Einerseits entzieht er sich damit der Frage, welche Konsequenzen die Absatzeinbrüche haben, andererseits: Was soll er denn sonst sagen? Würde er nun jammern, wie schlimm die Lage doch für die japanische Auto-Branche sei, während Hunderttausende in Notunterkünften untergebracht sind, Millionen sich nicht nach draußen trauen, schwangere Japanerinnen in permanenter Angst für Missbildungen der erwarteten Kinder leben – dann würde das Volk wohl vor Wut kochen.“
Liebe Grüße
Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS und Order of ?
TOP-WICHTIG:
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/mai/artikel-4/artikel.html
http://www.die-volkszeitung.de/00-die-volkszeitung/2010/juni/artikel-8/artikel.html
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